Bevor ein Kind eine eindeutige Händigkeit entwickeln kann, muss viel experimentiert, geübt und trainiert werden. Das passiert sowohl beim Spielen (z.B. bauen und konstruieren, würfeln und bei Rollenspielen), beim Basteln (z.B. falten, kleben, reißen, fädeln) aber auch im täglichen Leben (z.B. an- und ausziehen, Verschlüsse öffnen und schließen, kochen, schneiden, essen, Zähne putzen). Manche Kinder sind sich im Alter von 4 oder 5 Jahren trotz allem nicht sicher, mit welcher Hand sie besser zeichnen und schreiben können. In so einem Fall kann eine gezielte Händigkeitstestung helfen die "dominante" Hand zu erkennen, um bis zum Schulbeginn genügend Zeit zum Trainieren der Fein- und Schreibmotorik (Graphomotorik) zu haben.
Wann kann eine standardisierte Händigkeitstestung nach Dr. Elke Kraus durchgeführt gewerden?
Frau Dr. Kraus entwickelte dazu das "Händigkeitsprofil" mit dessen Hilfe Präferenz (Bevorzugung) und Leistung der beiden Hände gemessen werden kann. Differenziert kann so zwischen verschiedenen Händigkeitstypen unterschieden werden: z.B. leicht oder stark ausgeprägte Rechts- oder Linkshändigkeit, umgeschulte oder pathologische (krankheitsbedingte) Rechts- oder Linkshändigkeit.
Die Erstellung des Händigkeitsprofils dauert ca 4 Stunden. Davon werden ca. 2 Stunden für die Testung und 2 Stunden für die Auswertung benötigt.
Je nach Ergebnis der Testung kann im Rahmen der Ergotherapie fein- und graphomotorisches Training oder gezielte Beratung angeboten werden.